Deutschland ist eine andere Ebene
Hallo, mein Name ist Julio, ich komme aus El Salvador und werde im Schloss Ascheberg für ein Jahr ehrenamtlich arbeiten. Ich bin am 17. September zusammen mit meinem ehrenamtlichen Partner Miguel in Deutschland angekommen und habe seitdem eine der bedeutsamsten Zeiten meines Lebens in diesem wunderschönen Land verbracht.
Das erste Wochenende in Berlin verbrachten wir zusammen mit Sarah vom VISIONEERS-Team, mit der wir eine wirklich tolle Zeit hatten. Wir lernten die Stadt Berlin per Rad und Zug kennen und haben viel über die für uns neuen Bräuche sowie über die Geschichte Deutschlands gelernt. In der darauffolgenden Woche waren wir mit verschiedenen Freiwilligen aus dem Programm auf einem Seminar in Brandenburg, von denen die meisten junge Deutsche waren, die gerade aus Costa Rica zurückgekehrt sind. Außerdem waren auch Latinos, die in Deutschland ihre Freiwilligenarbeit leisten da und einige, die als Freiwillige erst noch nach Lateinamerika gehen würden. In der ersten Woche konnte ich mein Deutsch nicht viel üben, da alle Spanisch gesprochen haben. Die Zeit in der ersten Woche war daher sehr angenehm für uns. So begann die eigentliche Herausforderung erst in der folgenden Woche, als wir in die Stadt Ascheberg im Bundesland Schleswig-Holstein im äußersten Norden Deutschlands gezogen sind. Esteban, ein Freiwilliger von VISIONEERS, begleitete uns. Bei der Ankunft am Kieler Busbahnhof wurden wir vom Team des Schlosses sehr nett und freundlich empfangen.
Dankbarkeit, Lebensfreude und Zuneigung
Das ist es, was ich aus meinen ersten Wochen auf der anderen Seite der Welt mitnehme.
Mein Name ist Oli, ich bin nun seit fast acht Wochen in meinem weltwärts-Projekt „El Refugio“ im Brennpunktbezirk „La Milpa“ in Heredia.
Die Einleitung lässt schon erahnen, dass ich hier mit starker Armut konfrontiert werde. In meinem ganzen bisherigen Leben hatte ich damit noch keinen Kontakt. Ich hatte nichts davon geahnt und gehofft, sie niemals erleben zu müssen.
Zehn Minuten Fußweg liegen zwischen mir und meiner Arbeit. Nach etwa der Hälfte des Weges bin ich im Stadtteil „La Milpa“, in dem sich die Armut deutlich zeigt. Kleine, unstabile „Häuser“, zugemüllte Straßen, abgemagerte Tiere, schiefe Blicke und die nahezu tägliche Frage nach Geld, sind hier mein Alltag. Wenn ich schließlich im Projekt angekommen bin, welches seinen Platz in einem kleinen Haus in einer Seitengasse hat, ist es zu Beginn noch ruhig, da die Kinder noch nicht eingetroffen sind. Diese trudeln an den Dienstagen und Donnerstagen, (meine Lieblingstage, da an diesen Tagen von den großartigen freiwilligen Küchenfrauen für alle Essen gekocht wird und deshalb viele Kinder kommen) ab 10:30 Uhr mit costa-ricanischer Pünktlichkeit natürlich, verspätet ein.
Ein Geben und Nehmen
Nach zwei erlebnisreichen Wochen, während derer ich einen Sprachkurs in den Bergengemacht hatte, bin ich Mitte September mit meinem Mitfreiwilligen nach Parrita an die Pazifikküste gefahren.
Dort bin ich nun schon seit fast zweieinhalb Monaten und habe bereits einiges erlebt, viele neue Orte gesehen und bin mit vielen verschiedenen Menschen in Kontakt gekommen. Bereits jetzt fühlt es sich an, als wäre ich seit einem halben Jahr hier und ich fühle mich schon gut in der Gemeinschaft integriert.
Meine Gastfamilie
Das liegt vor allem daran, dass ich seit dem ersten Tag sehr herzlich von meiner Gastfamilie aufgenommen wurde und wir schon viel zusammen unternommen und sie mich überallhin mitgenommen haben. So habe ich bereits den Geburtstag meiner Gastoma mitgefeiert sowie viele andere Familienmitglieder und Freund:innen meiner Familie besucht und kennengelernt. Außerdem haben wir schon viele Aktivitäten, wie eine Kajaktour durch Mangroven, zusammen unternommen, waren zusammen im Urlaub und haben schon viele gemeinsame Pläne für die nächste Zeit. Ich fühle mich bereits wie ein richtiges Familienmitglied, wofür ich wirklich sehr dankbar bin.
Ich arbeite von Mittwoch bis Sonntag und bin meistens den ganzen Tag beschäftigt. Meine freien Tage, Montag und Dienstag, nutze ich, um etwas mit meiner Gastfamilie zu unternehmen, die Gegend mit Freund:innen zu erkunden oder zu verreisen.
Meine eigenen Projekte
Zusammen mit meinem Mitfreiwilligen arbeite ich zum Teil im „Colegio“. Dort bieten wir den Schüler:innen des Colegios einen Deutschclub an, um den Schüler:innen die Kultur Deutschlands sowie die Sprache näherzubringen, indem wir gemeinsam spielen, kochen oder Musik hören.
Zusätzlich biete ich mit meinem Mitfreiwilligen viermal die Woche Englischkurse für alle Altersklassen an. Unter anderem haben wir einmal wöchentlich nachmittags einen Englischkurs für Erwachsene. Englisch spielt, vor allem bezüglich der Jobmöglichkeiten an der Pazifikküste, eine sehr wichtige Rolle, da in dieser Region ein Großteil der Jobs im Tourismusbereich liegen.
Die zwei Seiten des einsamen San Andrés
Nachdem ich meine ersten zwei Wochen im Sprachkurs am Pazifik mit gutem Wetter und leben in einer Gated Community, inklusive Tennisplatz und Pool verbracht habe, wurde es Zeit für eine Abkühlung. Nicht nur hinsichtlich der Temperaturen, welche in den Bergen 15 Grad (gefühlt) niedriger liegen werden als am Meer, sondern auch hinsichtlich meiner eigenen Erwartungen und der Realität.
Es geht los
Als ich und meine Mitfreiwilligen am 10.09. in San Andrés de León Cortés bei unserem Projekt ankamen, wurden wir nett von unseren Chefs begrüßt und aßen gemeinsam zu Mittag. Da das Haus auf der Finca, in welchem wir mittlerweile wohnen, bei unserer Ankunft noch einer Baustelle glich, wurden wir für die ersten drei Wochen jeweils zu zweit in unterschiedlichen Häusern im Dorf untergebracht. Als wir das erste Mal durchs Dorf fuhren, wurde mir erst richtig bewusst, was ich mir für einen Ort ausgesucht hatte und was das in der Realität für mein Jahr hier bedeutete.
Inzwischen lebe ich auf der Finca in einer WG mit drei anderen Freiwilligen. Das hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Einerseits haben wir viele Freiheiten, können kochen was wir wollen und müssen uns nicht an die Strukturen und Regeln einer Gastfamilie halten. Andererseits haben wir es schwerer, uns in die Dorfgemeinschaft zu integrieren und Menschen kennenzulernen. Mittlerweile habe ich aber guten Anschluss zu Leuten in meinem Alter gefunden und gehe unter anderem zweimal die Woche Fußballspielen oder bestelle mit den anderen Pizza und verbringe den Abend mit ihnen zusammen.
Meine Arbeit hier
Unsere Arbeit besteht zurzeit im Wesentlichen darin, auf der Baustelle des dritten Gebäudes der Finca mitzuhelfen. Hier erledigen wir Aufgaben wie das Streichen von Wänden und Balken oder Vorbereitungs- und Aufräumaufgaben, wie das Mischen von Beton oder das Ausheben von Löchern für das Fundament. Außerdem errichten wir ein Gewächshaus und später kommt noch ein Hühnerstall dazu. Es bleibt aber auch oft Zeit, um einfach einen Spaziergang, die Kaffeeplantage hinunter, zum Wasserfall zu machen. Da die Kaffeebohnen noch nicht reif sind, können wir noch nicht auf der Kaffeeplantage arbeiten, da es dort zurzeit keine Aufgaben gibt. Ende November beginnt dann aber die Kaffeeernte, bei welcher wir auch tatkräftig unterstützen werden.
Mein Projekt bietet zurzeit zwar noch nicht so viele Aufgaben, wenn es aber etwas zu tun gibt, sind dies meistens körperliche Tätigkeiten, sodass ich am Abend froh darüber bin, früh ins Bett zu gehen.
Und schon beginnt der Winter
Update aus Deutschland
Heute, am 17.11. 2022 waren es drei Grad Celsius in Berlin. Es ist also viel zu kalt und dabei dauert es noch ein bisschen, bis der Winter hier wirklich beginnt. Es ist also die Wahrheit, wenn sie dir in Costa Rica während der Vorbereitung sagen, dass es in Deutschland kalt ist.
In den vergangenen Monaten ist mein Deutsch merklich besser geworden. Ich kann inzwischen ein richtiges Gespräch mit den Menschen hier auf Deutsch führen. Aber irgendwie ist es auch klar, dass man sich, wenn man sechs oder sieben Monate in einem anderen Land gelebt hat, an die Sitten anpasst und die Sprache lernt. Auch an meine Arbeit habe ich mich schon gewöhnt. Trotzdem kann es auch etwas stressig werden, wenn man mit Jugendlichen arbeitet. Aber am Ende des Tages ist es wichtig, dass sie gute Menschen sind und das sind sie. Das ist das, was für mich zählt. Obwohl wir nicht die gleiche Sprache sprechen, macht es Spaß, die verrückten Dinge zu sehen, die sie tun, manchmal spielen und scherzen wir zusammen.
Leben und Arbeiten auf der VISIONEERS-Finca
Das Projekt
Nur 36 Kilometer südlich von San José entfernt, in dem kleinen Dorf San Andrés de León Cortés in der Zona de los Santos, liegt die VISIONEERS-Finca idyllisch im Hochland zwischen Kaffeeplantagen und Avocadobäumen.
Oder anders gesagt, befindet sich hier mein Zuhause für das nächste Jahr.
Zusammen mit meinen drei Mitfreiwilligen wohne ich in einem der drei Gebäude etwas abseits der Hauptstraße von San Andrés. Das erste Haus ist bereits fertig, unseres ist noch nicht komplett fertiggestellt und der dritte Teil ist bisher nur ein Gerüst. Wir helfen fleißig beim Bau mit und übernehmen Aufgaben wie das Waschen und Streichen der Metallrohre, aus denen die Struktur des Hauses besteht. Außerdem haben wir unsere eigenen Wandplatten festgeschraubt und gestrichen, die Bretter für unsere Türrahmen lackiert und auch der Fassade einen Anstrich verpasst. Nachdem unsere Zimmer, Bäder und eine provisorische Küche eingerichtet worden waren, zogen wir in die Finca ein. Davor hatten wir in Wohngemeinschaften im Dorf gewohnt.
Meine Aufgaben
Neben der Arbeit auf der Baustelle bauen wir gerade ein Gewächshaus. Dazu haben wir einige kleine Kaffeepflanzen gefällt, den Teil des Berges terrassiert und die Bauarbeiter haben bereits die Eckpfosten in den Boden eingelassen. In der Zukunft werden wir selbst Beete schreinern und unser eigenes Gemüse anbauen können! Da auf der Finca außerdem Avocadobäume angepflanzt werden sollen, haben wir bereits Tüten mit Erde vorbereitet und einige Avocadokerne eingepflanzt. Mit dem unmittelbaren Kaffeeanbau hatte ich bisher aber noch nichts zu tun. Bald, noch im November, soll aber die Ernte beginnen, bei der wir dann tatkräftig anpacken können! Wenn es mal nicht so viel Arbeit gibt und das Wetter gut ist, gehe ich Müll sammeln auf der Plantage und um die Häuser herum. Es findet sich immer etwas, das aus einem der Müllsäcke gefallen ist oder das jemand verloren hat.
Auch abseits des Anbaus und der Baustelle gibt es Aufgaben: So gebe ich derzeit zwei Jugendlichen, die einen Freiwilligendienst in Deutschland machen wollen, Deutschnachhilfe. Dadurch konnte ich auch schon Gleichaltrige aus dem Dorf kennenlernen. Gemeinsam mit Andrés und den anderen Freiwilligen auf der Finca erstelle ich außerdem Inhalte für den Instagram-Account von VISIONEERS. Hierbei heißt es, kreativ zu werden, um interessante Videos aufzunehmen und schöne Beiträge zu entwerfen. Manchmal gestalten sich diese Aufgaben allerdings als etwas schwierig, da der Internetempfang, vor allem bei schlechtem Wetter, unzuverlässig ist.
Geplant sind außerdem Aktionen mit Jugendlichen am Wochenende und Volleyball-, Fußball- und Englischkurse in der Schule, die sich gleich gegenüber dem Eingang zur Finca befindet.
Nosotros Servimos
Nosotros Servimos
…ist das Motto des Club Leos in Turrialba. Seit circa zwei Monaten absolviere ich meinen Freiwilligendienst bei den Leos, wie sie sich selbst bezeichnen. Als Freiwillige arbeite ich sowohl für den Club de Leones, die Hauptorganisation, als auch für den Club Leo, in dem sich junge Menschen ehrenamtlich engagieren. Dadurch erhalte ich einen tieferen Einblick in beide Organisationen. Seit diesem Jahr gibt es auch die Cachorros, die Löwenbabies, in dem Kinder in Begleitung ihrer Eltern aktiv sind und den Club de Leones unterstützen. Neben meiner Arbeit im Büro, wo wir in den direkten Austausch mit den Bewohner:innen Turrialbas treten und die Bestandslisten des Clubs aktualisieren, organisiert der Club de Leones diverse Aktivitäten. Daher im Folgenden ein kleiner Auszug aus den bereits erfolgten
Aktionen:
Leos in Aktion
Gleich zu Anfang meiner Einsatzzeit ereigneten sich schwere Regenfälle in einem anderen Teil Costa Ricas. Die akute Notlage hat die Chefin vom Club de Leones dazu veranlasst, die Bewohner:innen Turrialbas über die sozialen Medien dazu aufzurufen, den Geschädigten durch Spenden zu helfen. Die eingegangenen Spenden wurden nach Kleider-, Sach- und Lebensmittelspenden sortiert. Am darauffolgenden Tag haben wir die Spenden zu unserer Partnerorganisation, den Mitgliedern des Club de Leones Aserrí gefahren, die die Spenden dankend entgegengenommen haben.
Die fünf Säulen der Humanität
Der Club de Leones engagiert sich weltweit in den fünf Hilfsbereichen: Diabetes, Sehkraft, Hunger, Umwelt und Krebs bei Kindern. In jedem
Schwerpunkt führt der Club de Leones Aktionen durch, die die Bevölkerung sensibilisiert und bei Bedarf unterstützt. Im Einsatz für den Bereich Sehkraft hat der Club de Leones eine Familie aus Turrialba nach San José begleitet, wo sich die Clínica de la Vista de los Clubes de Leones de Costa Rica befindet, in der die Kinder einen Untersuchungstermin hatten. Die Augenklinik ist ein Teil aller in Costa Rica ansässigen Club de Leones und ist dank ihrer finanziellen Vergünstigungen eine bezahlbare Alternative zu anderen Augenkliniken in Costa Rica.
Willkommen im Club!
Gleich zu Beginn des Oktobers fand die Juramentación de Nuevos Socios statt. Beim Club Leo gibt es drei Stadien, in denen man aktiv sein kann. Als Freiwillige:r kann man bei geplanten Veranstaltungen mithelfen, hat aber keine weiterreichenden Rechte. Wenn man fester Bestandteil des Clubs sein will, in den Kommissionen mitarbeiten, eigene Interessen einbringen und ein Stimmrecht haben will, muss man einen sechsmonatigen Prozess durchlaufen, in dem man alles lernt, was man als Leo können und wissen muss. Die Anwärter:innen auf die Mitgliedschaft beim Club Leo heißen während dieser Zeit Aspirante. Nach erfolgreichem Durchlaufen des Prozesses kommen alle Leos zusammen, um durch eine offizielle Zeremonie die neuen Leos, in diesem Fall waren es vier, willkommen zu heißen. Als vollwertige Leos, die sich Socios nennen (Partner:in), besitzt man die Rechte und Pflichten sich einzubringen und den Club nach außen zu
repräsentieren.
Hallo, Wir sind Paola und Carl. Zusammen verbringen wir ein Jahr in Costa Rica, um hier mit der Organisation VISIONEERS über das Programm „weltwärts“ alles über nachhaltigen Kaffeeanbau zu lernen sowie bei der Ernte des Kaffees zu helfen.
In der Region „Zona de los Santos“, wo auch das Dorf San Andrès, unser Zuhause für ein Jahr liegt, ist das Klima perfekt für Kaffeeanbau. Fast überall wächst hier die kostbare Bohne, von der laut Statistik jede:r Deutsche etwa 5,66kg im Jahr verbraucht. Aber kann das auch nachhaltig sein?
![](https://www.visioneers.berlin/wp-content/uploads/2022/04/cc4efd_2c5fe089789c48ef9ca6fe69c730d213-mv2.jpg)
Nicht wirklich…Allein durch die Transportwege und den Endverbrauch ist Kaffee nicht gerade nachhaltig. Doch auch Dünger und hoher Wasserverbrauch beim Anbau sind ein wichtiger Faktor für die Nachhaltigkeit von Kaffee.
Es gibt allerdings Wege Kaffee umweltfreundlicher zu machen: Zum Beispiel lassen sich Monokulturen durch das Pflanzen von schattenspendenden Bäumen vermeiden, sodass der Boden weiter fruchtbar bleibt. Des weiteren kann der Dünger gezielt und somit auch umweltschonender eingesetzt werden. Ein Faktor, der sowohl die Qualität des Kaffees steigert und gleichzeitig umweltschonender ist, ist stückweise zu pflücken – nicht alle Kaffeefrüchte sind gleichzeitig reif. Oft wird jedoch nur einmal geerntet, was weniger Arbeit, dafür aber auch schlechteren Kaffee, mehr Abfall und weniger Ertrag bedeutet. Daher wird bei umweltfreundlichen Betrieben oft in mehreren Erntephasen gepflückt. Das ist viel arbeitsintensiver und macht den Kaffee daher auch teurer. Für den Kaffee selbst ist dies jedoch eine Wohltat. Der nachhaltige Anbau ist gerade auch wegen der Masse des weltweiten Konsums ein unumgänglicher Teil, um zu globaler Klimaneutralität zu kommen. Dabei dürfen wir nicht vergessen, wie viel mehr hinter der Klimabilanz des Kaffees in Deutschland steckt.
Die Aussage „Ich selbst kann hier ja wenig für tun oder die Welt verbessern“ hilft wie immer nur wenig weiter: Knapp 30% der Umweltschäden entstehen durch die Zubereitung, z.B. durch Einweg-Papierfilter oder Espressokapseln. Und auch beim Kauf kannst du selbst entscheiden, ob du ökologischen Anbau von Kaffee unterstützt, auch wenn der mal teurer ist. Geschmacklich kannst du dir damit auf jeden Fall einen großen Gefallen tun.
Falls du gerne mehr über nachhaltigen Kaffee lernen möchtest, kannst du dir gerne die folgenden Links mal anschauen:
- https://www.zdf.de/verbraucher/green-steps/kurz-und-knackig-klimafreundlicher-kaffee-100.html
- https://www.giz.de/de/mit_der_giz_arbeiten/58288.html
Nach meiner langersehnten Ankunft in Costa Rica ging es nach zwei Wochen im Trubel von Stadt- und Strandtourismus in das kleine Dorf San Andres de Leon Cortes. Zwar gibt es täglich Busse doch scheint keiner zu wissen, dass es das Dorf gibt. Erst bei den Worten „Zona de Los Santos“ wissen einige in welche Richtung es zu gehen scheint.
Paola und ich sind beide sehr herzlich in unseren Gastfamilien und im gesamten Dorf aufgenommen worden. Mittlerweile gibt es kaum welche, denen wir nicht zuwinken können, was immer mit Hupen erwidert wird. Doch gerade der Anfang war nicht einfach, da wir beide nur begrenzt Spanisch verstehen, geschweige denn sprechen konnten.
Besonders unsere Gastfamilien, aber auch unser Projekt haben uns beim schnellen Lernen geholfen.
Dieses befasst sich mit nachhaltigem Kaffeeanbau sowie dem Bau eines Seminarhauses. Zu Beginn waren wir hauptsächlich bei der Pflege von Avocadobäumen dabei, da die Kaffeeernte erst in einigen Monaten beginnen sollte. Anfang November begann dann der Bau des Seminarhauses.
Seitdem ist es meine Aufgabe, unterhalb der Woche auf der Baustelle so gut es geht zu helfen sowie mich um die freiwilligen Helfer auf der Baustelle zu kümmern. So habe ich bereits mit Hilfe von 8 anderen Freiwilligen in 4 Wochen Einiges schaffen können: Zunächst bestand viel unserer Arbeit aus einfachem Schleppen von Materialien, da die Finca nicht an einer Straße gebaut wird. Mit der Zeit haben wir dann auch beim Verlegen der Wasserleitung sowie Streichen von Schweißnahten und zum Schluss auch beim Bau einer Brücke helfen können.
Aber natürlich besteht der Tag nicht nur aus Arbeiten. Neben dem Bespaßen meiner kleinen Gastgeschwister konnte ich mit Paola und Janik 3 Wasserfälle im Dorf erklettern. Für mich waren diese bisher einige der schönsten Orte in Costa Rica. Was sie so besonders macht, ist die absolute Abwesenheit von Tourismus. Gerade das macht das Dorf und seine Natur zu einem so zugänglichen und verzaubernden Ort.
So sind „Los alemanes“ oder „Macho“ (das bedeutet blond) die einzigen, die einen Wochentrip in das Dorf unternehmen. Für uns drei, die hier unser Jahr verbringen, ist der wöchentliche Besuch immer wieder aufs Neue ein riesiger Spaß.
Und so wurde San Andres trotz seiner abgelegenen Lage und kleinen Bevölkerungsgröße zum inoffiziellen Mittelpunkt der Freiwilligen… Ich kann mich also nur auf die folgenden 9 Monate in diesem Märchendorf freuen.
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„Weltwärts“ ist eine Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und unterstützt das Interesse von Jugendlichen an freiwilligem Engagement in Entwicklungsländern. Der Großteil der Kosten für das Freiwilligenjahr wird durch den Zuschuss vom BMZ übernommen. Es bleibt jedoch ein Viertel der Gesamtkosten übrig: 3.000 € müssen über VISIONEERS und jedem Freiwilligen selbst gesammelt werden. VISIONEERS ist als unabhängiger und gemeinnütziger Verein auf private Spenden angewiesen, um ein umfangreiches und zukunftsfähiges weltwärts-Programm zu ermöglichen.
Helft mir und VISIONEERS, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Bitte unterstützt uns mit einer monatlichen oder einmaligen Spende.
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Wir freuen uns jederzeit über Spenden.
Das war mal ein wirklich großes Vorhaben für VISIONEERS – nachdem wir dieses Jahr endlich neue Räumlichkeiten am Sachsendamm gefunden hatten, um unsere Jugendarbeit noch weiter vorantreiben zu können, standen wir eigentlich erst am Anfang der ganzen Aufgabe: Die neuen Gewerbeflächen befanden sich noch komplett im Rohbau und mussten von Grund auf saniert und ausgebaut werden – ein gigantisches Projekt, doch wir ließen uns nicht unterkriegen und wussten: Gemeinsam sind wir stark, wir schaffen das!
Gesagt, getan: Täglich wurde auf der Baustelle geschraubt und gehämmert, verputzt, gebohrt, gemalt und eingerichtet. Und zwar von uns selbst! Mit stetiger Hilfe unserer Freiwilligen, Praktikant:innen, Angestellten, Freunde und Freundinnen, ja sogar vom VISIONEERS-Nachwuchs persönlich wurde es Tag um Tag “wohnlicher” am neuen Standort. Auch im Rahmen von “Corporate Volunteering” kamen mehrfach Berliner Firmen zu uns, deren Angestellten sich bei uns sozial engagierten und fleißig bei den Arbeiten unterstützten. Zudem nahmen wir in diesem Projekt einige junge Menschen bei uns auf, die ihre Sozialstunden ableisten mussten.
Und auch wenn es beizeiten wie ein nie endendes Vorhaben aussah, konnten wir Ende September bereits den ersten großen Teilerfolg verzeichnen: Der erste Tag im neuen Büro war gekommen und die frohe Botschaft nach der Begehung der Senatsverwaltung lautete: Die Betriebserlaubnis steht – die geplante teilstationäre Einrichtung bekommt das lang ersehnte Go!
Trotz Erleichterung und Freude soll es aber direkt weitergehen – denn wir haben noch viel vor: Die teilstationäre Einrichtung und das Büro der nationalen Arbeit sind nur zwei von vier Einheiten am neuen Standort. Auch die Jugendarbeit soll perspektivisch komplett an den Sachsendamm umziehen – hierfür werden zwei weitere Einheiten umgebaut und saniert, allerdings müssen wir dies aufgrund fehlender finanzieller Mittel vorerst verschieben.
Schon für den Boden der Räume brauchen wir für die zwei Einheiten fast 6000 Euro, die wir leider gerade nicht haben. Wir bitten daher um Unterstützung in dieser Angelegenheit – ihr wollt uns helfen, die Räume fertig zu bekommen? Wir freuen uns über Spenden jeder Art! Danke für eure Hilfe!