Nun sind schon neun Monate vergangen und das Ende meines Freiwilligendienstes ist zum Greifen nah.
Die ersten Bewerbungen für die Uni habe ich schon verschickt und es kommt mir surreal vor, dass ich schon bald zurückkehre, da die Zeit so schnell vergangen ist. Obwohl ich Costa Rica vermissen werde, kommt langsam auch die Vorfreude auf, mit meinem Studium ein neues Kapitel in meinem Leben zu beginnen und meine Familie und Freunde wieder in die Arme schließen zu können. Worauf ich mich natürlich auch freue, ist, endlich wieder gutes deutsches Brot essen und die großzügige Auswahl der deutschen Supermärkte genießen zu können. Obwohl ich als Vegetarierin in Costa Rica nie wirkliche Probleme hatte, hätte ich mir schon dann und wann ein tierisches Ersatzprodukt gewünscht.
Was wahrscheinlich schwer wird, ist, von den Kindern aus meinem Projekt Abschied zu nehmen, da sie mir mittlerweile richtig ans Herz gewachsen sind, auch wenn die Arbeit mit ihnen sich zu Zeiten als etwas anstrengend herausgestellt hat. Nichtsdestotrotz bin ich auf jeden Fall unheimlich dankbar, dass ich in dem Projekt arbeiten konnte und all diese wunderbaren Erfahrungen machen durfte. Mir wurde deutlich bewusst, welchen positiven Einfluss Projekte dieser Art auf die Kinder haben können und wie wichtig sie sind. Gerade heute haben wir in unserer täglichen Abschlussbesprechung darüber gesprochen, welchen Fortschritt die Kinder gemacht haben. Zum Beispiel hat ein siebenjähriger Junge, der immer sehr schüchtern war und aufgrund eines Problems mit der Aussprache sich nie getraut hat zu reden und die Profes ignorierte, wenn sie versuchten, ihn aus der Reserve zu locken, heute in einem der Workshops fröhlich vor sich hin geplappert. Insgesamt hat er sich viel mehr geöffnet und wirkt viel fröhlicher. Ähnlich ergeht es eigentlich allen Kindern, die die casitas von fundamentes besuchen, und Teil eines solchen Projekts zu sein, macht mich einfach glücklich.
Trotzdem kann ich mir nicht unbedingt vorstellen, auch in Zukunft in einem ähnlichen Beruf zu arbeiten, da ich zwar Kinder sehr gerne mag, aber die Arbeit mit ihnen, wie bereits erwähnt, sehr schwierig sein kann, da man verstärkt Grenzen setzen und sich bei Anweisungen oft wiederholen muss. Als zusätzlicher Schwierigkeitsfaktor kam natürlich in diesem Fall hinzu, dass ich die Sprache nicht völlig beherrsche und es mir so manchmal schwerfiel, auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen oder mich durchzusetzen. Was mir der Freiwilligendienst jedoch verdeutlicht hat, ist, dass mich das Erlernen neuer Sprachen und das Kennenlernen neuer Kulturen und Menschen erfüllt. Daher möchte ich Internationale Beziehungen studieren, da mich darüber hinaus das politische Weltgeschehen interessiert. Vielleicht werde ich also eines Tages in einer NGO arbeiten und hoffentlich ebenfalls eine positive Entwicklung wie die meines Projektes herbeiführen.
Falls du Lust hast neue Kulturen kennenzulernen und einen nachhaltigen Unterschied zu machen, melde dich für einen Freiwilligendienst mit weltwärts an! 🙂